Wenn vor dem Fenster dicke Schneeflocken vorbeifliegen, der Kamin aus dem Wohnzimmer knistert und es in der Küche nach Schokolade und Gewürzen duftet, dann ist natürlich Vorweihnachtszeit und ich sitze ungeduldig vor dem Backofen, in dem gerade die besten veganen Elisenlebkuchen vor sich hin backen.
Mit Pistazien und weißer Schokolade kombiniert, sind das meine Lieblingslebkuchen. Sie schmecken durch die Pistazien so lecker aromatisch und schön saftig sind sie natürlich auch. Perfekt, um damit das 11. Türchen des X-MAS Boom Adventskalenders zu öffnen!
Schaut gerne bei meinen lieben Kolleginnen und Kollegen vorbei. Dort findet ihr jeden Tag ein leckeres Weihnachtsrezept. Gestern war die liebe Jana von Nom Noms food dran, bei ihr findet ihr ein süßes Rentier-Dessert. (Vielen Dank an dich, Jana, für die Organisation des Kalenders! :)) Und morgen öffnen Sascha und Torsten von Die Jungs kochen und backen das nächste Türchen. Eine vollständige Liste aller 24 Türchen findet ihr unten.
Nun aber erstmal kurz etwas zum Thema Lebkuchen. 😉
Woher stammt Lebkuchen?
Es gibt unzählige Erzählungen darüber, wie der Begriff „Lebkuchen“ genau entstanden ist. Einer Erzählung nach, war einmal ein armer Bäcker mit dem Namen „Leb“ aus Nürnberg, der kein Mehl und Zucker für seinen Kuchen mehr im Haus hatte. Also nahm er zum Backen stattdessen alle Zutaten, die er noch hatte (Nüsse, Marmelade, Marzipan und Gewürze). Da die Leute von seinem Kuchen so begeistert waren, bekam der Kuchen den Namen „Lebkuchen“.
Viel wahrscheinlicher ist aber, dass sich der Begriff „Leb“ von „Laib“ ableitet, weil der Lebkuchen ein Kuchen in Brotlaibform war. Die Geschichte von Leb gefällt mir aber auch. 😉
Lebkuchen gab es wahrscheinlich schon vor dem Mittelalter. Damals als ein Gebäck aus Brotteig mit Honig und Gewürzen, getrockneten Früchten, Nüssen und Mandeln. Vor mehr als 600 Jahren gab es die erste urkundliche Erwähnung eines „Lebküchners“ in Nürnberg. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts tauchte in Nürnberg das erste Mal die Bezeichnung „Lebkuchen“ auf. Vor allem in Nürnberg hat die Lebkuchenherstellung eine lange Tradition. In Nürnberg kreuzten sich viele Handelswege und alte Gewürzstraßen und machten die Stadt damit zu dem perfekten Ort für die Lebkuchenentwicklung.
Lebkuchen für Elise?
Wer an Nürnberg und Lebkuchen denkt, hat natürlich sofort die leckeren Elisenlebkuchen frisch vom Weihnachtsmarkt vor Augen. Elisenlebkuchen zeichnen sich vor allem durch ihren hohen Nussanteil (mind. 25 %) und ihren niedrigen Mehlgehalt (max. 10 %) aus. Gewürze wie Zimt, Nelken, Koriander, Piment, Muskat, Ingwer und Kardamom dürfen für das typische Lebkuchenaroma natürlich nicht fehlen.
Die Oblaten unter den Lebkuchen dienen übrigens dazu, dass der Teig nicht am Backblech kleben bleibt.
Auch über die Herkunft des Namens „Elisenlebkuchen“ gibt es viele Geschichten. In einer Geschichte ist Elise eine mittelalterliche Markgräfin, die immer nur die besten Lebkuchen bekam. In einer anderen Erzählung ist Elise die kranke Tochter eines Bäckers, welcher ihr einen Kuchen mit vielen orientalischen Gewürzen backte, durch den sie wieder gesund wurde. Für welche Elise die Lebkuchen aber das erste Mal gebacken wurden und ob es überhaupt eine Elise gab, weiß niemand genau.
Elisen mit Pistazien
Elisenlebkuchen werden meistens mit Haselnüssen und Mandeln hergestellt. Meine Elisen habe ich stattdessen mit Pistazien und Mandeln gebacken. Wer mich kennt, weiß, dass ich Pistazien liebe und deswegen gern neue Rezepte mit ihnen ausprobiere. Diese veganen Elisenlebkuchen sind mit Pistazien einfach oberlecker geworden.
Pistazien sind ölhaltige, proteinreiche und sehr aromatische Samen des Pistazienbaums. Botanisch gesehen sind es Steinfrüchte, wie z.B. auch Mangos, Mandeln oder Pfirsiche. Anders als bei Mangos, wo das Fruchtfleisch gegessen wird, essen wir bei Pistazien nur die Samen der Steinfrucht.
Habt ihr euch auch schonmal gefragt, warum die ganz grünen Pistazien so teuer sind? Das liegt daran, dass diese etwa einen Monat vor dem normalen Erntezeitpunkt gesammelt werden. Dann sind sie nämlich noch nicht so reif, wie die grün-gelblichen Pistazien, die erst später geerntet werden. Die Steinschale ist aber bei den grünen Pistazien noch nicht geöffnet und der Verarbeitungsprozess ist dadurch aufwendiger.
Ich finde, zu Pistazien muss unbedingt weiße Schokolade. Diese Kombination sieht nicht nur toll aus, sie schmeckt auch richtig gut. Wer lieber auf dunkle oder sogar Vollmilchschokolade steht, kann natürlich auch die verwenden.
Zutaten für vegane Elisenlebkuchen
Meine Elisenlebkuchen sind übrigens vegan, ihr braucht also keine Eier dafür! Damit die Zutaten trotzdem zusammen halten, braucht es nur ein wenig Obstmus (Apfelmus z.B. oder eine zerdrückte Banane) und Kokosöl. Zum Süßen nehme ich gerne einen Teil Ahornsirup. Der hilft auch etwas dabei die Zutaten zusammenzuhalten. Ihr könnt aber jeglichen Sirup verwenden.
Außerdem verzichte ich auf Orangeat und Zitronat, weil ich das einfach nicht lecker finde. Stattdessen verwende ich einfach getrocknete Aprikosen. Die sind sowieso viel gesünder. 😉
Marzipan darf bei mir auch nie fehlen, besonders mit Pistazien ein Muss für mich. Neben den Pistazien kommen bei mir noch Mandeln in die Elisenlebkuchen. Bei den Nüssen ist es aber ganz egal welche ihr nehmt.
Für wen backt ihr diese himmlisch saftigen und aromatischen veganen Elisenlebkuchen?
Ich habe die Elisen für meine Familie und Freunde (ja auch für mich) gebacken. Wir haben sie mindestens genauso genüsslich gegessen, wie Elise damals. Die Elisenlebkuchen gehören für mich zur Vorweihnachtszeit einfach dazu.
X-MAS Boom Adventskalender
- Dezember | Jankes Seelenschmaus: Pinker Winter-Couscous mit Sternchen-Toast
- Dezember | freiknuspern: Nussstangen-Plätzchen
- Dezember | Kuechenchaotin: Weihnachtsstollen mit Salzkaramell
- Dezember | Zimtkeks und Apfeltarte: Weckmänner oder Stutenkerle aus Hefeteig
- Dezember | Meine Torteria: Nougatknöpfle
- Dezember | Möhreneck: Lebkuchen-Plätzchen
- Dezember | Labsalliebe: Orientalischer Christstollen
- Dezember | was eigenes: Feenküsse
- Dezember | Emma´s Lieblingsstücke: Marmor Engelsaugen
- Dezember | Nom Noms food: Süßes Rentier-Dessert
- Dezember | Das bin ich 🙂
- Dezember | Die Jungs kochen und backen: Fixes Stollengebäck
- Dezember | Feiertäglich
- Dezember | Pottgewächs
- Dezember | 1x umrühren bitte aka kochtopf
- Dezember | Bake to the roots
- Dezember | SavoryLens
- Dezember | USA kulinarisch
- Dezember | Lebkuchennest
- Dezember | Madame Dessert
- Dezember | Wienerbroed
- Dezember | das Knusperstübchen
- Dezember | Pottlecker
- Dezember | fräulein glücklich
Pistazien Elisenlebkuchen
Zutaten
Lebkuchen:
- 100 g getrocknete Aprikosen
- 150 g Pistazien
- 200 g gemahlene Mandeln
- 130 g Ahornsirup
- 70 g Rohrzucker
- 40 g Kokosöl
- 3 TL Lebkuchengewürz
- 1 TL Zitronenabrieb
- 2 EL Obstmus (z.B. Bananen- oder Apfelmus)
- 100 g Marzipan
- 100 g Mehl
- ⅓ TL Backpulver
- 10 Stück Oblaten (90 mm)
Glasur:
- 75 g Zartbitterschokolade
- 75 g weiße Schokolade
Deko:
- 30 g geschälte Pistazien
- 20 g gehackte Pistazien
Anleitung
- Die Aprikosen in heißem Wasser einweichen, damit sie etwas weicher werden (ca. 15 Minuten). Danach die Aprikosen möglichst klein würfeln.
- Die Pistazien fein mahlen.
- Aprikosenwürfel, gemahlene Pistazien, gemahlene Mandeln, Ahornsirup, Rohrzucker, geschmolzenes Kokosöl, Lebkuchengewürz, Zitronenabrieb und Obstmus gut mit den Händen verkneten.
- Marzipan in kleine Würfel schneiden und zusammen mit Mehl und Backpulver kurz in den Teig kneten, bis alles gerade so verbunden ist.
- Den Teig zu 10 Kugeln formen und jeweils auf eine Oblate drücken.
- Bei 175 °C Ober/Unterhitze 25 Minuten backen und dann abkühlen lassen.
- Die Schokoladen schmelzen.
- Die Lebkuchen mit einem Pinsel mit Schokolade einpinseln.
- Mit geschälten und gehackten Pistazien dekorieren.