Wenn sich die Erdbeerzeit langsam dem Ende zuneigt, kommt die Heidelbeerernte erst so richtig in Fahrt. Deswegen gibt es nach der Erdbeerrolle nun das Rezept für diese leckere Heidelbeer-Biskuitrolle.
Das Grundrezept für den Biskuit hat sich nicht geändert. Die Füllung aus Heidelbeergelee, Pudding-Frischkäse-Creme und frischen Heidelbeeren macht aus dieser Biskuitrolle aber ein ganz anderes Geschmackserlebnis! Wenn du auf Blaubeeren stehst, wirst du dieses fluffige Gebäck lieben.
Biskuitrolle für Anfänger
Einer gut gemachten Biskuitrolle konnte doch noch niemand widerstehen. Aber sich selber daran versuchen? Das trauen sich die wenigsten. Jedenfalls konnte ich das den zahlreichen Kommentaren und Nachrichten auf Instagram entnehmen. Ging mir ähnlich, gebe ich ganz ehrlich zu. 😉
Mit dem richtigen Rezept und Beachtung einiger Tipps ist es aber wirklich ein Kinderspiel. Probiert einfach mal meinen Biskuitboden für diese Heidelbeer-Biskuitrolle aus. Mir ist er bisher ohne Ausnahme immer gelungen.
Schaut euch vorher unbedingt noch die ganzen Tipps und das Video in dem Rezept für meine Erdbeerrolle an! Dann kann nichts mehr schiefgehen. Besonders für Anfänger kann ich den Beitrag sehr empfehlen.

Creme für Torten, Cupcakes und Biskuitrouladen
Egal ob für eine Torte, Cupcakes oder die Heidelbeer-Biskuitrolle, eine cremige Füllung gehört dazu. Geschmacklich ergänzt sie die trockenen Bestandteile des Gebäcks. Ganz ohne die Creme wäre es ja auch nicht mehr als ein trockener Kuchen oder Muffin. 😉
Hauptbestandteil von Tortencreme oder auch Frosting genannt, ist meist Butter, Frischkäse oder Mascarpone. Diese Zutaten sind gekühlt von fester Konsistenz. Sie geben der Creme also ihre Standfestigkeit.
Ergänzt wird die Hauptzutat durch Pudding, Sahne, Quark oder auch geschmolzene Schokolade. Puderzucker sorgt für die nötige Süße. Kristallzucker findet hier eher selten Anwendung, denn Puderzucker sorgt für eine viel weichere und glatte Konsistenz.
Wichtig für ein gelungenes Frosting ist die Temperatur der Zutaten. Haben alle Bestandteile etwa Zimmertemperatur, lässt sich alles am besten zu einer Einheit verbinden. Nimm alle Zutaten am besten eine halbe Stunde vorher aus dem Kühlschrank.
Frischkäse-Puddingfüllung
Für diese Biskuitrolle mit Heidelbeeren habe ich eine Creme aus Frischkäse und gekochtem Pudding zubereitet. Die Zubereitung benötigt etwas Arbeitszeit, aber dafür nur sehr wenige Zutaten. Schiefgehen kann eigentlich nichts, die Füllung ist also auch für Anfänger geeignet.
Zeit benötigst du, weil der Pudding selber gekocht und am besten im Wasserbad abgekühlt werden sollte. Aus Milch, Puddingpulver (oder Speisestärke) und Zucker wird ein ganz einfacher Vanillepudding gekocht. Ich verwende hier etwas weniger Milch, als üblich. So wird der Pudding auch wirklich schön fest.
Damit der Pudding schneller abkühlt und dabei noch geschmeidig bleibt, verwende ich ein kaltes Wasserbad. Einfach das Waschbecken mit kaltem Wasser volllaufen lassen und die Schüssel mit dem heißen Pudding hineinstellen. Das Wasser sollte dabei natürlich nicht über den Rand der Schüssel in den Pudding laufen.
Nun heißt es rühren, rühren und noch mehr rühren. Das muss aber nicht durchgehen sein. Ich rühre den Pudding alle paar Minuten für wenige Sekunden mit dem Schneebesen durch. Das kann man gut nebenbei machen, während der Biskuitboden und die Heidelbeer-Füllung zubereitet werden.
Der Vanillepudding ist bereit, wenn er etwa Zimmertemperatur erreicht hat. Jetzt wird nur noch der Frischkäse untergerührt. Die Creme ist direkt bereit zum Füllen der Biskuitrolle.
Frischkäse und Pudding sind schon bei Raumtemperatur relativ fest. Das macht die Zubereitung der Blaubeer-Biskuitrolle besonders einfach. Durchgekühlt wird die Füllung dann noch fester. Die Rolle lässt sich so hervorragend anschneiden.
Die leckere Puddingcreme mit Frischkäse ergänzt super die süß-säuerlichen Blaubeeren. Neben der Heidelbeer-Biskuitrolle kannst du sie auch zum Füllen und Einstreichen von Torten oder als Topping für Cupcakes verwenden. Alles mit Beeren, Zitrone oder Vanille passt sehr gut dazu.

Süßer Geschmack und intensive Farbe durch Heidelbeeren
Das Wichtigste fehlt natürlich noch. Die Heidelbeere. Denn die macht aus dem Biskuitboden und der Puddingcreme erst die Heidelbeer-Biskuitrolle.
Regionale Heidelbeeren gibt es in Deutschland von Juni bis September. In manchen Regionen werden sie auch Blaubeeren genannt. Im üblichen Sprachgebrauch gibt es keinen Unterschied zwischen den beiden Bezeichnungen. Wenn man es genau nimmt, sind es aber tatsächlich verschiedene Beeren. Ich benutze den die Begriffe hier aber synonym.
Außerhalb der deutschen Heidelbeersaison bekommst du in jedem Supermarkt Heidelbeeren aus dem Ausland. Gefrorene Beeren eigenen sich aber ebenfalls für die Blaubeer-Biskuitrolle.
Das intensive Lila der Heidelbeerfüllung auf den Fotos entspricht übrigens wirklich der Realität. Man könnte fast meinen, dass diese Farbe durch nachträgliche Bildbearbeitung oder zugefügte Farbstoffe entstanden ist. Ich kann euch aber versichern, dass wir diesen Anblick einzig der wunderbaren Heidelbeere zu verdanken haben.
Welche Blaubeeren du verwendest, spielt dabei allerdings eine große Rolle! Die Kulturheidelbeere ist weniger Farbintensiv, da der blaue Pflanzenfarbstoff nur in der Schale enthalten ist. Wildheidelbeeren sind hingegen durch und durch Lila/Blau. Beim Kochen entfalten sie eine sehr intensive Farbe. Wildheidelbeeren bekommst du in fast jeden Supermarkt, aber oft nur tiefgefroren.
Leider sind die meisten non-TK Beeren im Supermarkt Kulturblaubeeren. Wunder dich also bitte nicht, wenn deine Heidelbeer-Biskuitrolle keine so intensive Farbe haben sollte, wie auf meinen Fotos. Ich habe Bio-Heidelbeeren aus Spanien (über CrowdFarming bestellt) verwendet. Diese gibt es nur im Frühjahr, sind aber sehr empfehlenswert.

Heidelbeer-Biskuitrolle
Zutaten
Für den Biskuitboden:
- 3 Eier (Zimmertemp. Größe L)
- 75 g Puderzucker
- 1 Packung Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- 90 g Weizenmehl (Type 405)
- 1 TL Backpulver
Für das Heidelbeergelee:
- 300 g Heidelbeeren (TK oder frisch)
- 50 g Zucker
- 15 g Speisestärke
- 2 EL Wasser
Für die Pudding-Füllung:
- 1 Packung Vanillepuddingpulver
- 400 ml Milch
- 50 g Zucker
- 300 g Frischkäse
- 100 g frische Heidelbeeren
Anleitung
Für den Biskuitboden:
- Backofen auf 175 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Ein großes Backblech mit Backpapier auslegen.
- Die Eier mit dem Puderzucker, Vanillezucker und Salz 10-15 Minuten aufschlagen, bis sich das Volumen deutlich vergrößert hat und die Masse hellgelblich ist.
- Mehl und Backpulver auf die Ei-Masse geben und zügig aber vorsichtig unterheben.
- Den Teig gleichmäßig auf dem Backblech verteilen und glattstreichen.
- 10-12 Minuten backen. Wenn die Oberfläche nicht mehr klebt und leicht federnd nachgibt, ist der Biskuitboden fertig.
- Den Boden direkt auf ein sauberes Geschirrtuch stürzen und vorsichtig das Backpapier abziehen.
- Das Backpapier wieder locker auf den Biskuit legen. Das Backblech kopfüber darauflegen und so abgedeckt abkühlen lassen.
Für das Heidelbeergelee:
- Die Heidelbeeren mit dem Zucker in einen Topf geben und zum Kochen bringen. 5 Minuten köcheln lassen.
- Stärke mit Wasser glattrühren.
- Heidelbeeren vom Herd nehmen und die Stärke unterrühren, bis die Masse angedickt ist.
- Abkühlen lassen.
Für die Puddingfüllung:
- Den Vanillepudding mit 400 ml Milch und 50 g Zucker nach Packungsbeschreibung kochen.
- Anschließend in eine Schüssel füllen und mit Frischhaltefolie bedecken.
- Abkühlen lassen.
- Den Frischkäse unter den abgekühlten Pudding rühren.
Für die Heidelbeer-Biskuitrolle:
- Zuerst das Heidelbeergelee auf den Biskuitboden streichen. Dabei etwa 5 cm zu einer kurzen Seite aussparen.
- Die Puddingfüllung darauf geben und gleichmäßig verstreichen.
- Die frischen Heidelbeeren darauf verteilen.
- Nun von der anderen kurzen Seite eng aufrollen.
- Die Biskuitrolle in Frischhaltefolie wickeln und mindestens 2 Stunden kühlstellen.
- Guten Appetit!
Notizen
- Für das Heidelbeergelee kannst du auch tiefgefrorene Heidelbeeren verwenden. Für eine intensive Farbe empfehle ich hier Wildheidelbeeren.
- Du kannst auch fertiges Gelee oder Konfitüre verwenden.
- Der Pudding kühlt schneller ab, wenn man ihn in ein kaltes Wasserbad stellt. Ich fülle dafür einfach das Waschbecken mit kaltem Wasser und stelle den Topf hinein. So dauert es etwa 15 Minuten, in denen der Pudding immer wieder umgerührt werden muss, bis er abgekühlt ist.
Nährwerte

Das Rezept hört sich richtig klasse an, gelingt es auch mit 550er Weizenmehl?
Hey Melo,
ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, denke aber schon, dass das funktionieren sollte.
Wenn du es testen solltest, kannst du mir gerne Bescheid geben, ob es geklappt hat 🙂