Der Übergang von Sommer zu Herbst ist für mich immer die Zwetschgenzeit. Was in dieser Zeit nicht fehlen darf, ist ein saftiger Zwetschgenkuchen. Hier findest du mein einfaches Rezept für einen klassischen Zwetschgenkuchen mit Streuseln und Pudding.
Das Rezept kommt ganz ohne tierische Produkte, wie Eier oder Milch aus. Perfekt also für alle vegan lebenden Menschen unter euch. Aber auch bei Laktoseintoleranz oder einer Unverträglichkeit gegenüber Eiern genau das Richtige. Das trifft alles nicht auf dich zu? Kein Problem, der Zwetschgenkuchen, in Süddeutschland auch oft Zwetschgendatschi genannt, schmeckt ganz klassisch Es würde wahrscheinlich niemandem auffallen, dass er vegan ist. 😉
Der Unterschied zwischen Zwetschgen und Pflaumen
Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen Zwetschgen und Pflaumen? Die Antwort ist einfach: Zwetschgen sind quasi Pflaumen, genauer gesagt eine Unterart der Pflaume. Es gibt insgesamt über 2000 Pflaumensorten.
Zwetschgen gehören wohl zu einer die bekanntesten Sorten. Wusstest du das auch die Mirabelle eine Unterart der Pflaume ist? Saison hat das Steinobst in Deutschland von Juli bis Oktober.
Optisch kann man Zwetschgen von Pflaumen ganz einfach unterscheiden, denn Zwetschgen sind eher länglich und haben eine bläulich bis lilafarbene Schale. Die klassische Pflaume ist rund, etwas größer und außen rötlich. Das Fruchtfleisch ist gelblich, im Gegensatz zur grünlichen Zwetschge.
Auch bei der Konsistenz unterscheidet sich das Steinobst. Pflaumen sind weicher und saftiger. Sie verfallen beim Erhitzen stärker und eignen sich deswegen gut für Kompott, Konfitüre oder einen Crumble.
Für einen leckeren Pflaumenkuchen eignet sich die Unterart Zwetschge besser. Das Fruchtfleisch ist fester und behält seine Form beim Backen. Außerdem ist sie etwas säuerlich, was den süßen Teig und Pudding perfekt ergänzt.
Welcher Teig für Zwetschgenkuchen?
Ganz klassisch wird der Zwetschgenkuchen mit Mürbeteig, Hefeteig oder Quark-Öl-Teig gebacken. Aber auch ein Rührteig eignet sich als Obstkuchenboden gut.
Für den Hefeboden benötigt man einen süßen Hefeteig. Der Zwetschgenkuchen mit Pudding wird dadurch sehr fluffig. Es ist allerdings etwas aufwendiger, da die Hefe ihre Zeit braucht.
Teig mit Quark und Öl ähnelt dem Hefeteig. Wer die Konsistenz eines Hefebodens bevorzugt, aber den Geschmack nicht mag, ist mit einem Quark-Öl-Teig am besten bedient.
Am schnellsten ist die Kuchenvariante mit Rührteig. Hier werden nur wenigen Zutaten, wie Mehl, Zucker, Öl oder Butter und ggf. Eier verrührt. Der Boden wird auch hier schön fluffig und etwas saftiger als ein Hefeboden.
Ein Mürbeteigboden ist auch schnell zusammengeknetet. Der Teig muss allerdings kurze Zeit im Kühlschrank ruhen. Der Zwetschgenkuchen wird mit diesem Teig zwar nicht fluffig, aber wer auf einen mürben, krümeligen Teig steht, kommt auf seine Kosten.
Am Ende ist es also Geschmackssache, welchen Teig man für einen Zwetschgenkuchen mit Puddingfüllung verwendet. Eine vegane Zubereitung ist übrigens bei allen Varianten problemlos möglich.
Ich persönlich mag meinen veganen Zwetschgenkuchen am liebsten mit einem Mürbeteigboden. Da die Streusel ebenfalls aus diesem Teig bestehen, vereinfacht das sogar die Zubereitung. 😉
Pflaumenkuchen mit dem 1-2-3 Mürbeteig
Mit Mürbeteig lässt sich ein Pflaumenkuchen sehr schnell und einfach zubereiten. Das Grundrezept ist sogar so einfach, dass du es spätestens in zwei Minuten für immer im Kopf hast. 😉
Du musst dir nur die Zahlenreihe 1-2-3 und die richtige Reihenfolge merken. Der Teig besteht nämlich aus einem Teil Zucker, zwei Teilen Butter und drei Teilen Mehl.
In einigen Rezepten wird zu den drei Grundzutaten noch Eigelb oder ganzes Ei hinzugefügt. Mit Ei wird der Teig weniger mürbe und etwas knuspriger. Außerdem färbt das Eigelb den Teig gelblich. Grundsätzlich ist aber kein Ei nötig. Wer auf den leichten Ei-Geschmack nicht verzichten möchte, kann eine Prise Kala Namak hinzufügen.
Aus diesem mürben Grundteig lassen sich Kuchenböden, Crumble, Kekse und sogar Streusel herstellen. Je nach Verwendung kann der Teig noch mit Aromen, wie Vanille, Zitrone oder Zimt angereichert werden.
Für diesen einfachen Streuselkuchen mit Zwetschgen musst du also nur einen Teig zubereiten. Zwei Drittel des Mürbeteiges ist für den Boden und der Rest für die Streusel.
Welche Butteralternative für veganen Mürbeteig?
Vegane Butter bzw. pflanzliche Margarine gibt es inzwischen in jedem Supermarkt. Ich persönlich bin absolut kein Fan von gewöhnlicher Margarine. Geschmacklich und oft auch von der Konsistenz her, ist sie überhaupt nicht vergleichbar mit Butter. Außerdem enthält Margarine oft Palmöl und andere nicht wünschenswerte Zutaten.
Zum Glück gibt es einige gute Alternativen, die Butter mehr ähneln. Sehr bekannt und beliebt ist Alsan. Die vegane Butter von Alsan gibt es gefühlt schon ewig. Sie ist günstig und einfach zu kriegen. Ich finde die Konsistenz auch sehr gut. Der Geschmack gefällt mir nicht so gut. Irgendwie hat sie einen komischen Beigeschmack. Außerdem ist Palmöl enthalten, sowie Aromen, Farbstoffe und andere Zutaten, die man erstmal googlen müsste.
Ich bevorzuge deswegen den veganen Block oder das Streichfett von Naturli. Wenn du mich fragst, ist der Mürbeteig dadurch nicht von einem mit echter Butter zu unterscheiden. Sowohl vom Geschmack, als auch der Konsistenz. Welche vegane Butter verwendest du am liebsten?
Welche Milchalternative für den veganen Pudding?
Der Pudding für einen Zwetschgenkuchen lässt sich ganz schnell mit Puddingpulver, Zucker und Milch, bzw. einer pflanzlichen Alternative zubereiten. Die Auswahl an Pflanzenmilch ist mittlerweile so groß, dass die Entscheidung ganz schön schwerfallen kann.
Jede Milch-Alternative bringt unterschiedliche Aromen mit ins Spiel. Diese Tatsache kann man sich super zu Nutzen machen. Ein aromatischer Mandeldrink sorgt zum Beispiel für einen herrlich leckeren Marzipangeschmack. Zum Zwetschgenkuchen passt die Marzipannote super!
Aber auch Milch aus Haselnüssen oder Cashewkernen ergänzen den Zwetschgendatschi gut. Hafer-, Reis- und Sojamilch sind hingegen je nach Sorte eher geschmacksneutral im Pudding. Aber das kommt wirklich sehr auf die Marke an. Am besten verwendest du deine Lieblings-Milchalternative, wo du weißt, dass sie dir schmeckt.
Ich habe den Pudding mit dem Mandeldrink (ungeröstet, ungesüßt) von Alpro gekocht.
Wenn du nicht auf Milch verzichten möchtest, kannst du den Pudding aber auch einfach mit ganz normaler Kuhmilch kochen.
FAQ – häufig gestellte Fragen
Wie bewahrt man Zwetschgenkuchen auf?
Zwetschgenkuchen wird am besten in einer luftdichten Dose im Kühlschrank aufbewahrt. So hält er sich bis zu 3 Tage. Frisch schmeckt er aber immer noch am besten, denn die Streusel werden nach einem Tag weich.
Was serviert man zu Pflaumenkuchen?
Ein Klecks Sahne, frisches Vanilleeis oder Vanillesauce ergänzen den Pflaumenkuchen hervorragend. Aber auch pur mit einer Tasse Kaffee oder Tee schmeckt er hervorragend.
Kann man Zwetschgenkuchen einfrieren?
Zwetschgenkuchen oder andere trockene Obstkuchen lassen sich ganz einfach einfrieren. Den Kuchen am besten in Stücke schneiden und luftdicht – z.B. in einem Gefrierbeutel – verpacken. Im Gefrierfach hält der Kuchen einige Monate. Zum Servieren einfach bei Zimmertemperatur auftauen lassen oder kurz im Ofen aufbacken.
Wie verhindere ich, dass der Boden meines Zwetschgenkuchens durchwecht?
Damit der Boden nicht zu weich und matschig wird, kann man den Teig mit einer dünnen Schicht Semmelbrösel bestreuen, bevor das Obst oder der Pudding darauf gegeben wird.
Zwetschgenkuchen mit Puddingfüllung
Equipment
- Backblech 25×25 cm
Zutaten
Mürbeteig für Boden & Streusel:
- 225 g Mehl
- 150 g vegane Butter (kalt)
- 75 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 TL Zimt
Pudding:
- 1 Päckchen Vanillepuddingpulver
- 400 ml Mandeldrink
- 40 g Zucker
Außerdem:
- 500 g Zwetschgen
- 25 g gehobelte Mandeln
Anleitung
Mürbeteig:
- Für Kuchenboden und Streusel die kalte Butter in Würfel schneiden und mit Mehl, Zucker, Vanillezucker und Zimt grob verkneten.
- Etwa ein Drittel (150 g) des krümeligen Teiges für die Streusel in eine kleine Schüssel füllen. Dabei ruhig die kleinsten Krümel vom Teig entnehmen.
- Den restlichen Teig weiter zu einem homogenen Teig kneten.
- Beide Teige für mindesten 30 Minuten kühlstellen.
Pudding:
- Den Pudding nach Anleitung (aber mit nur 400 ml Flüssigkeit!) kochen. Anschließend leicht abkühlen lassen und dabei immer wieder umrühren.
Zwetschgenkuchen:
- Den Backofen auf 200 °C Umluft vorheizen.
- Die Zwetschgen waschen, entkernen und vierteln.
- Den Boden der eckigen Form mit einem Streifen Backpapier auslegen. Die zwei freien Ränder leicht einfetten.
- Den Mürbeteig für den Boden in die Form drücken. Dabei ganz leicht am Rand hochdrücken. (Ein paar mm reichen).
- Den nicht mehr heißen Pudding darauf verteilen.
- Die Zwetschgenviertel gleichmäßig auf dem Pudding verteilen. Ich lege die Viertel immer Einzeln mit der Schale nach oben und Reihe für Reihe auf den Pudding.
- Die Streusel gleichmäßig auf die Zwetschgen streuen.
- Zum Schluss die gehobelten Mandeln darauf verteilen.
- Den Kuchen locker abdecken (z.B. mit Alufolie oder einem ofenfesten Deckel) und 30 Minuten backen. Anschießend ohne Abdeckung 15 Minuten fertig backen.
- Der Zwetschgenkuchen muss vollständig in der Form auskühlen. Dann lässt er sich mit dem Backpapier problemlos aus der Form heben.
- Guten Appetit 🙂
Notizen
- Für ein großes Blech einfach die doppelte Menge zubereiten.
- Der Kuchen kann auch in einer Springform zubereitet werden. Die Menge reicht für eine Form mit einem Durchmesser von 20 cm. Für eine 26er Springform sollte der Portionsregler auf 14 eingestellt werden.
- Die Butter muss unbedingt kalt sein, da der Teig sich sonst nicht richtig verarbeiten lässt. Deswegen ist auch die Kühlzeit wichtig. Beim Kneten, besonders mit der Hand, wird die Butter im Teig weicher. Nach der Kühlzeit ist der Teig wieder fester und lässt sich besser in die Form drücken oder sogar ausrollen.
Weitere Herbstrezepte für eine gemütliche Zeit
Herbst ist nicht nur Zwetschgenzeit. Auch Äpfel, Kürbisse oder Pfifferlinge stehen hoch im Kurs. Passend dazu findest du auf Instagram unter dem Hashtag #herbstrezepte2021 viele köstliche Rezepte. Aber auch einige Blogs haben mitgemacht. Gastgeberin Katharina hat all die kreativen Ideen hier zusammengefasst.
Ich werde diesen Herbst auf jeden Fall auch ein paar Rezepte davon ausprobieren. Diese hier stehen ganz oben auf meiner Liste:
Auf meinem Blog findest du auch einige passende Leckereien für die kommende Zeit.
Der Zwetschgenkuchen sieht ganz hervorragend aus. Davon wäre jetzt ein Stück zu meinem Kaffee perfekt.
Liebe Grüße
Tolles Rezept! Danke fürs mitmachen 🙂
Katharina
Liebe Ronja,
dein Zwetschgenkuchen sieht wirklich sehr lecker aus und die Kombi mit dem Pudding klingt auch mega gut. Passt einfach perfekt zum Herbst.
Danke auch für deine Verlinkung und liebe Grüße,
Kaja von Aha Foods