Gnocchi selber herzustellen ist gar nicht so schwer, wie du vielleicht denkst. Es erfordert zwar ein wenig mehr Zeit, aber dafür nur wenige Zutaten. Ob ganz normal aus Kartoffeln oder in herbstlicher Version mit Kürbis ist dabei ganz egal. Probiere einfach dieses Rezept für Kürbis-Gnocchi aus und überzeuge dich selbst!
Was sind Gnocchi?
Gnocchi sind italienische Kartoffelnocken, die neben Kartoffeln üblicherweise Mehl und/oder Stärke enthalten. Oft wird dem Teig noch Ei zum Binden hinzugefügt. Aus diesem Teig werden kleine runde Nocken geformt, die in Wasser gar gekocht werden. Mittlerweile gibt es Gnocchi ja zum Glück in jedem Supermarkt in der Kühltheke zu kaufen. Selbstgemacht schmecken sie aber immer noch am besten!
Neben Kartoffeln kann man sie auch aus Süßkartoffeln oder Kürbis herstellen. Für dieses Rezept habe ich eine Mischung aus Kartoffeln und Butternutkürbis verwendet. Du kannst das Rezept und die Tipps in diesem Beitrag aber auch nutzen, um reine Kartoffel-Gnocchi zuzubereiten.
Ausgesprochen werden sie übrigens „Njokki“ und nicht Gnotschi, Gnokis oder Knotschi wie man oft hört. 😉
Die richtige Kartoffel-Sorte für Gnocchi
Oft lese ich in Gnocchi-Rezepten, dass mehligkochende Kartoffeln verwendet werden sollen. Diese enthalten allerdings viel Stärke. Die Stärke bricht beim Verarbeiten auf und sorgt dafür, dass der Teig klebrig und zäh wird. Da die Kartoffeln für Gnocchi sehr fein gepresst oder püriert werden müssen, ist es besser eine Sorte mit weniger Stärke zu verwenden. Vorwiegend festkochende Kartoffeln eignen sich also meiner Meinung nach sehr gut. Sie zerfallen auch weniger im gekochten Zustand, was den Gnocchi mehr Halt verspricht.
Wenn ihr mehr darüber lesen möchtet, kann euch diesen Beitrag empfehlen.
Wie bereite ich Kartoffeln und Kürbis für Gnocchi zu?
Damit die Nocken intensiv nach Kartoffel oder auch Kürbis schmecken, sollte nicht zu viel Mehl verwendet werden. Das Mehl ist notwendig, damit der Teig überhaupt zusammen hält. Es nimmt die Feuchtigkeit auf. Je weniger Wasser also von vornherein in dem Gemüse enthalten ist, desto weniger Mehl wird benötigt. Aus diesem Grund bevorzuge ich das Backen im Ofen, um die Kartoffeln sowie den Kürbis zu garen.
Den Kürbis für Kürbis-Gnocchi backt man ohnehin im Ofen. Im Wasser gekocht, müsste man ihn in Würfel schneiden und er würde viel Wasser aufnehmen. Kartoffeln kann man im ganzen Kochen, so dieses Problem nicht so stark ausgeprägt ist. Wenn der Ofen aber schonmal an ist, wieso dann nicht die Kartoffeln auch direkt mit backen? Spart Energie und etwas Zeit. 😉
Damit alles gleichzeitig weich ist, achte darauf, dass die Kartoffeln in etwa die selbe Größe haben. Sie sollten nicht zu klein und nicht zu groß sein. Zusammen mit dem halbierten und entkernten Kürbis dauert es dann etwas eine halbe Stunde im Ofen.
Wieviel Mehl für Gnocchi?
Wenn das Gemüse fertig gegart ist, wird es noch im warmen Zustand gepellt, fein gepresst und mit Mehl zu einen Teig verarbeitet. Die Menge des Mehls ist nur ein ungefährer Richtwert und kann stark je nach Kartoffel- und Kürbissorte variieren. Am besten fängst du mit der Hälfte des Mehls an und tastest dich immer weiter voran, bis der Teig nicht mehr klebt.
Welche Kürbis-Sorte für Kürbis-Gnocchi?
Ich habe die herbstlichen Nocken schon mit Butternut-, also auch Hokkaido-Kürbis zubereitet. Beide haben ein cremiges Fruchtfleisch, welches sich gut durch eine Kartoffelpresse pressen lässt. Es verbindet sich so gut mit Kartoffeln und lässt sich zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Die Schale kann bei beiden Sorten mitgegessen werden. Für die Kürbis-Gnocchi verwende ich aber bevorzugt nur das Fruchtfleisch. Möchte man sie Schale ebenfalls verwenden, würde ich den Kürbis pürieren.
Gnocchi formen – die richtige Technik
Das schwierigste und auch zeitintensivste beim Herstellen von Gnocchi ist sicherlich die Form. Für die typische Form mit den Rillen an der Oberfläche benötigst du aber nur eine Gabel und deine Hände. Alternativ gibt es dafür auch extra Gnocchibretter*, aber ich nehme lieber die gute alte Gabel.
Zuerst wird ein wenig Teig zu eine Rolle geformt. Mit einem Teigschaber trenne ich diese dann in kleine Stücken. Nach diesem Schritt sind die Nocken eigentlich auch schon fertig für das heiße Wasser. Sie sehen dann nicht so hübsch aus, aber es spart jede Menge Zeit. 😉 Wenn du sie, wie ich, aber gerne schön geformt mit Rillen hast, fehlen noch zwei Schritte. Zuerst forme ich jedes Stück kurz in meinen Händen zu einer ovalen Kugel. Anschließend rollt man diese mit dem Daumen über eine Gabel. Dadurch entsteht auf der einen Seite das rollenmuster und auf der anderen Seite die typische kleine Kuhle.
Damit das keine allzu klebrige Angelegenheit wird, ist es wichtig die Arbeitsfläche, die Gabel und auch deine Hände immer gut zu bemehlen. Der Wassergehalt der Kartoffeln und Kürbisse kann durch viele Faktoren stark variieren, weswegen auch der Teig nicht immer gleich ist. Wenn du eine gute Kartoffel erwischt hast, kann es auch mal sein, dass du kaum Mehl zum Formen der Gnocchi verwenden musst.
Wenn die Teiglinge fertig geformt sind, müssen sie nur noch wenige Minuten in heißem, nicht kochendem Salzwasser garen. Ich gebe immer nur eine kleine Portion in den Topf, damit die Gnocchi nicht zusammenkleben. Wenn sie an der Oberfläche schwimmen, sind die fertig. Mit einer Schaumkeller lassen sie sich gut herausnehmen. Danach spüle ich sie noch kurz unter kaltem Wasser ab, damit die Mehlreste abgewaschen werden und die Gnocchi nicht so stark zusammenkleben. Du kannst sie nun direkt essen, aber auch im Kühlschrank auf Vorrat lagern.
Wenn ich mir schonmal die Mühe mache, bereite ich immer direkt mehrere Portionen Gnocchi zu. Im Kühlschrank halten sie sich mehrere Tage und können dann einfach nach Belieben kurz angebraten oder direkt in der Sauce erwärmt werden.
Was kann man zu Gnocchi essen?
Die fertigen Kürbis-Gnocchi können natürlich direkt z.B. mit einer leckeren Tomatensauce oder zu einem Salat serviert werden. Ich brate sie allerdings am liebsten stark an, damit sie richtig schön knusprig werden. Zu den Kürbis-Gnocchi passt eine aromatische Salbeibutter hervorragend. Dafür wird nur etwas frischer Salbei in heißer Butter geschenkt und dann die Gnocchi darin angebraten. Abgeschmeckt mit etwas Salz und Pfeffer und einer guten Portion geriebnem Parmesan wird darauf ein richtiger Gaumenschmaus.
Mein cremiges und veganes Pilzgeschnetzeltes passt übrigens auch sehr gut zu den Kürbis-Nocken!
Bist du auch im Kürbis-Fieber? Dann probier doch noch meinen leckeren Kürbiskuchen oder den Maulwurfkuchen mit Kürbis aus!
Kürbis-Gnocchi in Salbeibutter
Equipment
- Kartoffelpresse
Zutaten
Kürbis-Gnocchi
- 1 Butternut Kürbis (etwa 15-20 cm lang)
- 650 g festkochende Kartoffeln (etwa 5 Stück)
- 300-450 g helles Mehl
- ½ TL Salz
- 1 Prise Muskat
Salbeibutter
- 2 EL Butter
- 10 Blätter frischer Salbei
- 40 g Parmesan
Anleitung
Kürbis-Gnocchi
- Den Backofen auf 200 °C Umluft vorheizen.
- Den Butternut Kürbis halbieren und entkernen, mit der Schnittkante nach unten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backrost legen. Die Kartoffeln daneben legen. Etwa 30-40 Minuten backen, bis Kürbis und Kartoffeln weich sind. Leicht abkühlen lassen.
- Die noch warmen Kartoffeln pellen und das Fruchtfleisch aus dem Kürbis aushöhlen. Beides zusammen abwiegen. Die Menge an Mehl ist für etwa 900 g Kürbis und Kartoffel ausreichend.
- Kürbis und Kartoffeln zweimal durch eine Kartoffelpresse pressen und anschließend mit den restlichen Zutaten zu einem festen Teig kneten. Sollte der Teig zu klebrig sein, einfach nach und nach mehr Mehl hinzufügen.
- Nun die Arbeitsfläche gut mit Mehl bestäuben und ein Stück Teig zu einer 2 cm dicken Wurst ausrollen. Diese mit einem Messer oder Teigschaber etwa 1-2 cm dicke Stücke schneiden. So könnten sie nun schon gekocht werden. Ich rolle jedes Stück immer noch zu einer Kugel zusammen und rolle sie mit dem Daumen über eine Gabel. So entsteht das typische Gnocchi-Muster. Gabel und Finger sollten dabei gut bemehlt sein.
- Ein großen Topf mit leicht gesalzenem Wasser befüllen und zum Kochen bringen. Dann auf mittlerer Stufe stellen und nach und nach die Gnocchi darin garen. Wenn die Gnocchi an der Oberfläche schwimmen, mit einer Schaumkeller herausnehmen und kurz mit Wasser abspülen.
Salbeibutter
- Die Butter in einer Pfanne zum Schmelzen bringen. Den Salbei waschen, trockentupfen und in Streifen schneiden. Wenige Minuten in der heißen Butter frittieren. Anschließend die Kürbis-Gnocchi dazu geben und solange anbraten, bis sie leicht braun und knusprig sind. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit frisch geriebenem Parmesam servieren.
- Ich lösche die Gnocchi am Ende gerne noch mit etwas von dem Gnocchi-Kochwasser ab, damit sie noch saftiger werden. Dieser Schritt ist aber optional.
WIE KANN ICH EIN REZEPT DRUCKEN??!?
Wenn ich auf ‘DRUCKEN’ tappe, dann öffnet sich jedes,al ein neues Fenster auf dem ich aufgefordert werde auf ‘Drucken’ zu tappen…